“Poor man’s reporting” oder Ultraleichtgewichtiges Java Reporting

In den meisten unserer Softwarelösungen wird irgendwann irgendeine Form von Reportdokument erstellt. Meist fällt dem Kunden ein, dass er gerne ein hübsches Pdf mit Messwerten und ein paar Diagrammen hätte. Im Laufe der Zeit haben wir diverse freie (sowohl wie in Bier als auch Rede) als auch kommerzielle Lösungen ausprobiert und eingesetzt. Darunter sind u.a. Jasper Reports und RReport, jedoch hatten sie alle ihre mehr oder weniger großen Haken und Ösen. Die meisten teureren kommerziellen Lösungen (wie z.B. Big Faceless PDF) kamen wegen des jeweiligen Projektumfangs und den wenigen benötigten Features nicht in Betracht.

Nach der Lektüre von iText in Action zur Pdf-Erzeugung und -Manipulation und der Suche nach einem Werkzeug, mit dem man einfach und bequem Acroforms erzeugen kann kristallisierte sich eine neue, extrem leichtgewichtige Lösung für das Reporting-Problem heraus: OpenOffice und iText. Carl Young beschreibt in seinem Blog die Benutzung von OpenOffice als Designwerkzeug für Acrobat Forms.OpenOffice Form

Solche Pdf-Formulare lassen sich relativ einfach mit iText ausfüllen und mit Bildern versehen und dann abspeichern.

Form in AcrobatFilled Form

Damit hat man eine pure Java-Lösung in der Software und ein mächtiges, plattformübergreifendes Designwerkzeug für die Reports.

Die augenscheinlichsten Vorteile dieser Lösung sind:

  • Reportvorlagen liegen in Pdf vor, sind somit von jedem einsehbar und kontrollierbar
  • Die Quellen für die Reportvorlagen können mit OpenOffice erstellt und geändert werden und einfach per Knopfdruck als Pdf exportiert werden
  • Die Reportdaten können in beliebigen Formaten abgelegt oder im Programm generiert werden und dann mithilfe von iText in das Pdf-Formular übertragen werden

Die bisher festgestellten Nachteile sind je nach Einsatzzweck vernachlässigbar, können aber auch zum Showstopper werden:

  • Man muss immer feste Bereiche für die Daten festlegen, sind diese zu groß, werden sie wahlweise skaliert oder abgeschnitten (geht sowohl mit Bildern als auch mit Text!). Hat man also einen langen Fließtext und der Platz im Formularfeld reicht nicht aus, so hat man ein ziemliches Problem.
  • Man bekommt kein Format für die Formulardaten selbst geschenkt, sondern muss sich selbst um deren Speicherung kümmern, um den selben Report zu einem späteren Zeitpunkt neu zu erstellen oder die Reportdaten zur weiteren Verarbeitung bereitstellen zu können. Die programmatische Extraktion der Reportdaten aus dem fertigen Pdf-Report ist extrem aufwändig bis unmöglich.

Die bisherigen Erfahrungen mit dieser OpenOffice+iText-Lösung sind sehr positiv und helfen auch sehr bei der Kommunikation mit dem Kunden. In manchen Fällen fühlt sich dieser aufgrund der Textverarbeitung sogar in der Lage, selbst Layoutänderung auszuprobieren und durchzuführen. Selbst ungeschickte Entwickler bekommen durch OpenOffice mit vergleichsweise geringem Einarbeitungsaufwand ansehnliche Reports hin oder können die Sekretärin damit beauftragen. Kostenlos ist die ganze Lösung noch dazu.

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